Was kostet Coaching?

“Was hat Sie das Coaching bei Herrn Burger gekostet?” wollte die Journalistin von einem meiner Kunden wissen. Wie sich herausstellte, bemaß mein Coachee die Kosten weniger in Euros, als in Nutzen. Seiner Erinnerung nach hatte er doppelt so viel bezahlt, wie es tatsächlich der Fall war – und fand dies immer noch günstig, angesichts der erhaltenen Leistung. Diese Episode ist typisch: Der Nutzen eines guten Coachings ist erstaunlich hoch. Das kann ich nicht zuletzt aus eigener Erfahrung als Coachee sagen.

Nun aber konkret: Was kostet die Stunde? Focus Money nennt 60 Euro als untersten Betrag: Wenn Sie ein Angebot erhalten, das noch billiger ist, rät Focus Money Ihnen ab, allein wegen des Preises. Dahinter könne dann keine Qualität stecken. Ab circa 100 € fange ein seriöses Angebot gewöhnlich an.

Die Universität Marburg untersuchte den Markt 2008 / 2009 und ermittelte unter 1.333 Coachs ein Durchschnittshonorar von 150 € pro Zeitstunde.

Was zahlen Sie konkret? Das hängt stark davon ab, ob nur die abgehaltene Stunde oder auch die Vorbereitung berücksichtigt wird. Außerdem kommt es auf Ihre Steuerklasse an. Bei einem Steuersatz von 40 Prozent könnten Sie 40 Prozent vom Finanzamt zurück bekommen.

Ich selbst biete für die Karriereberatung Paketpreise an. Für die längere Prozessbegleitung und zusätzliche Stunden mache jeweils ein individuelles Angebot, das sich an Ihrem Nutzen und Einkommen orientiert.  Telefonische Beratung oder Überarbeitung von Unterlagen gibt es günstiger.

Wie es von der Honorarstunde eines Beraters zu seinem Kontostand und damit Lebensstandard kommt, ist weitgehend unbekannt. Die meisten vergleichen den Honorarsatz mit Ihrem eigenen Einkommen. Sehen wir uns ein Rechenbeispiel dazu an.

Angenommen, sie liegen als Ingenieur oder Nachwuchsführungskraft bei einem Gesamtjahresbrutto von 60.000.- Euro. Ihr Arbeitgeber füllt dann noch mit ungefähr 12.795 Euro Ihre Versicherungskonten auf – das müssen selbständige Berater selbst aufbringen. Zählen wir also zusammen (72.795 Euro) und teilen durch die real abgeleisteten Arbeitsstunden (sagen wir 9 pro Tag, 30 Tage Urlaub). Es ergibt sich ein Stundenlohn von 36,80 Euro.

Um diesen Betrag auf eine Coaching-Stunde zu bringen, müssen die hier geltenden Bedingungen einbezogen werden. Auf eine real abgehaltene Stunde kommen circa 2 Stunden für Vor- und Nachbereitung. Schlagen wir ferner 40 Prozent auf (für Verwaltungskosten, Raummiete, Akquise etc.), so kommen wir auf 154.- Euro.

Nach gleicher Rechnung könnte Ihnen Ihr Coach, wenn Sie 80.000 Euro Gesamtjahresbrutto verdienen, schon 205 Euro pro Stunde berechnen. Bei 100.000 Euro Gehalt dürfte er bereits 257 Euro verlangen. Als Studentin hätten Sie allerdings lediglich 31 Euro zu bezahlen. Das Thema Weiterbildung lassen wir dabei außen vor. Ein Kollege sagt dazu: “Ich stecke jährlich den Gegenwert einer A-Klasse in meine Weiterbildung.” Dafür mag es für Selbständige Steuervorteile geben.

Was könnte die gesamte Beratung kostest, wenn eine berufliche Neuorientierung ansteht und noch vieles unklar ist? Diese Aufgabe zu lösen könnte circa 10 bis 15 Stunden erfordern: Multiplizieren Sie also das Stundenhonorar mal 10 oder 15, und ziehen Sie Ihren Steuersatz davon ab.

Hört sich vielleicht teuer an. Eine hochwertige und frühzeitige Beratung ist aber immer noch der beste Trick, letztlich Geld zu sparen. Und Zufriedenheit im Job und Leben ist ohnehin unbezahlbar!

Hier erfahren Sie mehr zur Wirkung der Karriereberatung.

4 Kommentare

  • Dieses Honorarmodell gefällt mir. Der Student zahlt 30 € und der Topmanager 500 € in der Stunde.

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    • Danke, Herr Zorem, für Ihren Kommentar. Wenn das Modell gut ankommt, kann es Realität werden.

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  • Guten Tag Herr Burger,
    vielen Dank auch für diese Betrachtung. Der Stundensatz eines Beraters ist ja das eine, und das machen Sie hier sehr schön bewusst und transparent.
    Der Berater leistet immer mehr Zeit, als die reine Netto-Beratungszeit. Die Vor- und Nachbereitungen sind das eine. Das andere ist die laufende Weiterbildung, so der Berater Wert legt auf gute und zeitgemäße Inhalte legt.
    Entscheidend ist der Nutzen für den Coachee. Dieser ist oft in Geld nicht aufzuwiegen. Ich frage meine Coachees gern nach der Beratung, was ihnen das jetzt wert gewesen ist: Die Antworten sind unterschiedlich. “Das kann man nicht mit Geld aufwiegen” ist eine Antwort. Eine andere “500 €”. Wohlgemerkt, es bleibt immer bei dem verabredeten Honorar und das sind bei mir meist 100 € für eine Stunde.

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