"Das macht man so!" – Bewerbungstipps für eine Landschaft in Spanien

“Für Ihren Lebenslauf gibt es nur zwei mögliche Familienstände: Verheiratet oder ledig!” Warum? “Das macht man so!” sprach der Trainer im Seminar.

Der Tipp eines professionellen Bewerbungstrainers – und trotzdem Unsinn! Eine Frau mit zwei Kindern müsste danach schreiben: “ledig, zwei Kinder”. Das hört sich für mich schwer nach Lotterleben an. Zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern? Und welche das waren, kann sie nicht mehr so genau sagen? Nein, es war nur ein Vater und der – inzwischen von ihr geschiedene Ehemann – ist auch namentlich bekannt. Die strikte Regel des Trainers war also im konkreten Fall kompletter Unsinn. Das ist typisch, denn: Strikte Regeln sind in der Bewerbung nur selten angebracht.

“Bewerbung” kommt von “Werbung”. Der Erfolg entscheidet – im Nachhinein.Wie in der Werbung gibt es zwar ein paar Eckpunkte, aber keine klaren Regeln, die immer funktionieren. Am Beispiel der Reklame: Für ein Mittel gegen Prostata-Beschwerden sollten besser keine 16-jährigen werben. Und einen Energy-Drink bringt man mit 60-jährigen im Werbespot nur schwer an die jugendlichen Kunden. Aber sonst? Bewerbe ich mein Produkt mit einem Prominenten? Gehe ich mehr auf die äußeren oder inneren Werte ein? Preise ich einen Zusatznutzen an? All diese Detailfragen sind von Fall zu Fall zu klären. Fix sind allein das Produkt und seine Zielgruppe. Im übrigen gilt: Was funktionierte, war richtig!

Mein liebstes Beispiel für unsinnige “Das-macht-man-so”-Regeln ist das Bewerbungsfoto. In vielen Ratgebern steht: “Das Foto sollte nicht älter als ein halbes Jahr sein.” Stimmt aber nicht! Warum? Nehmen wir an, Sie haben lange, blonde Locken. Mit all Ihrer Haarpracht gehen Sie zum Bewerbungsfotografen. Danach ist Ihnen irgendwie nach Abwechslung zumute. Sie steuern prompt zum Friseur und verlassen den Salon mit einer schicken Kurzhaarfrisur – in karmesinrot. Ihre Bewerbungsfotos sind damit veraltet. Obwohl sie vor gerade mal zwei Stunden geknipst wurden.

Mein Rat lautet: Wann immer sich Bewerbungstrainer und -tipps unterscheiden, vergleichen Sie! Fragen Sie nach Begründungen! Insbesondere dann, wenn Ihnen ein Tipp spanisch vorkommt. Und dann verlassen Sie sich nicht auf den Brustton der Überzeugung Ihres Ratgebers, sondern machen Sie es so, wie es Ihnen selbst einleuchtet! Und den Tippgeber, dem als Begründung nur eingefallen war zu sagen “Das macht man so” – den schicken Sie ihn dorthin, wo er hingehört: In die (spanische?) Wüste!

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