Unscheinbare Helden der neuen Wirtschaft

Ungezwungen, locker und enorm effektiv – das sind drei Eigenschaften mit denen Moritz Waldstein-Wartenberg die Wirtschaft sanft revolutioniert. Und das mit 28 Jahren.

Waldstein-Wartenberg kündigte seinen Job bei Roland Berger und gründete mit zwei Mitstreitern (Martin Elwert und Robert Rudnick) ein Unternehmen neuer Bauart. Die drei Jungs etablieren eine innovative Form des Wirtschaftskreislaufs und nennen ihren Betrieb Coffee Circle. Ihr Geschäft ist fest an Entwicklungshilfe gekoppelt. Je besser der Laden läuft, desto mehr Geld fließt als Spende nach Afrika. Dort fehlt es an sauberem Wasser, an Bildungsmöglichkeiten und an medizinischer Versorgung.

Die anderen Eckpunkte des Coffee Circle: Langfristige Verträge mit Kaffee-Bauern in Äthiopien, die hervorragenden Kaffee produzieren. Vertrieb im Internet, Versand CO2-neutral. Die Bauern erhalten ein Vielfaches des Marktpreises (1 Euro pro Kg – deutlich mehr, als bei fair trade).

Die drei Ex-Consultants verzichteten für ihre Idee des Wirtschaftens auf viel Geld und äußeren Status. Doch aus Sicht Waldstein-Wartenbergs hat er nur Positives eingetauscht. Berger wäre okay gewesen, meint er. Aber jetzt kann er längerfristig an einem Projekt arbeiten, hat eine ungezwungenere Arbeitsumgebung. Wenn er erzählt, wirkt das authentisch und entspannt. Nebenbei wird klar, dass er grundsätzlich Nägel mit Köpfen macht – und zwar viele. In jedem Satz scheint sein unternehmerisches wie soziales Denken durch. Beides fließt untrennbar zusammen.

Wie seine Ziele früher waren, will ich wissen. Die Antwort passt in die Vorstellung, die ich mittlerweile von Zielsetzungen habe: Er hatte keine besonderen. Neben dem Vordergründigen – Studienabschluss, Job zum Geld verdienen. Dazu ließ er sich die Freiheit nach rechts und links zu schauen. So kam eines zum anderen.

Bis auf ein bißchen Verkauf fairer Produkte war Waldstein-Wartenberg als Schüler nicht engagiert. Allerdings wuchs er in einem offenen Elternhaus mit einem sozial denkenden Mediziner als Vater auf. Dann fuhr sein Bruder nach Äthiopien. Die Eindrücke von dort ließen ihn nicht mehr los. Gemeinsam gründeten die Brüder im Jahr 2007 ein erstes Projekt in Äthiopien. Auch dies sehr interessant: Das projekt E unterstützt Waisenkinder per Bildung – damit sie nicht in der Prostitution landen, was sonst mangels Alternative droht.

Mein Fazit eins: Ich bin fasziniert von Leuten wie Moritz Waldstein-Wartenberg, die derart viel tun und derart wenig Aufhebens darum machen. Und die Projektidee fasziniert mich ebenfalls.
Fazit zwei: Soziales Unternehmertum ist eine klassische Option für Kwerkarrieristen! Mehr Informationen finden Sie hier.

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