Der Irrtum der "Marke Ich"

“Besonders beeindruckt bin ich von einer Menschenmarke, die an Kraft nicht zu überbieten ist: Mahatma Gandhi. Er hat ganz intuitiv und ganz ohne Markentechnik derart viel gut und richtig gemacht, dass er mir Vorbild bei meiner täglichen Arbeit ist.” Diese zwei Sätze bringen die ganze Widersprüchlichkeit und das verquere Denken des “Marke Ich”-Ansatzes auf den Punkt.

Diese Passage entstammt dem Werk “Die stärkste Marke sind Sie selbst!” Ein gewisser Jon Christoph Berndt, deutscher “Marketingexperte und Managementtrainer” lobt einen der berühmtesten Menschen der Geschichte. Und zwar dafür, dass jener, ohne den Ansatz von Berndt zu kennen, vieles gut und richtig gemacht hat? Das ist etwa, wie wenn ein deutscher Schuhersteller meinte: Dafür, dass Jesus noch keine Birkenstocks hatte, war er ein erstaunlich erfolgreicher Wanderprediger.

Gandhi und andere bedeutende Menschen der Geschichte hatten alles zur Verfügung, was für sie nötig war. Sie hatten Vorbilder. Sie verfügten über Weisheitslehren und Philosophie und das pralle Leben. Damit wird auch deutlich, was unnötig war: Human Branding.

Stellen Sie sich vor, Gandhi hätte tatsächlich Berndt gelesen und nachgeahmt. Er wäre immer fünf Minuten zu früh gekommen um einen “Anker zu setzen”. Er hätte seine Weihnachtspost nach Weihnachten geschrieben mit einem Füller, Kalligrafie, flache Spitze, 1,1 mm … Und dann hätte Mahatma sich gedacht: Hey, wenn ich das mache, merkt sich jeder meinen Namen und ich werde gute Geschäfte machen, die Engländer aus dem Land kriegen und Indien befreien!

Stattdessen war Gandhi wie alle großen Menschen zutiefst überzeugt von dem, was er tat. Er fühlte seine Mission und lebte sie. Wahrscheinlich haben dabei auch taktische Überlegungen eine Rolle gespielt, um sein Ziel zu erreichen. Aber es ging dabei um Freiheit für Millionen Menschen und nicht um die persönliche Selbstvermarktung.

Und auch dem Kwerkarrieristen geht es nicht um die Selbstvermarktung. Er verzichtet darauf, sich markante Äußerlichkeiten zuzulegen. Stattdessen fühlt er in sich hinein. Die dort gefundenen überzeugungen setzt er oder sie dann in der realen Welt in Handeln um. Die Formel ist einfach: Überzeugtes, selbstbewusstes Leben statt Selbstmarketing!

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