Bewerbung: Wie viele Vorstellungsgespräche brauchen Sie für den nächsten Job?

Werden Sie häufig genug zu Vorstellungsgesprächen eingeladen? Sind nur 3 Einladungen auf 10 Bewerbungen schlecht, wie manche meinen, oder was wäre üblich? Wer weiß, was normal wäre, kann daraus wichtige Schlüsse ziehen.

Der deutsche Durchschnitt

Nach Daten aus der Studie JobTrends Deutschland des Staufenbiel-Instituts 2015 führten 161.000 Bewerbungen zu 17.000 Vorstellungsgesprächen. Der Schnitt lag also bei 9,5 (zwei Jahre zuvor übrigens noch bei 7,5). Was bedeutet dieser Durchschnitt für Sie? Wenn Sie eine grundsätzlich gefragte Qualifikation haben, sollte die Quote besser als 9,5 sein. Wenn Ihre berufliche Qualifikation weniger begehrt ist, dann ist eine Quote von 12 okay. Vereinfacht gesagt: Eine normale Quote beim Chirurgen liegt bei 1,5 beim Hilfsarbeiter bei 15.

Dazu kommt Ihr persönlicher Stand im Vergleich zu den Mitbewerbern. Haben Sie das ideale Alter, hatten rennommierte Arbeitgeber, verfügen über gute Zeugnisse? Mehr Einladungen sollten die Folge sein. Trifft das Gegenteil zu, müssen Sie mit deutlich mehr Bewerbungen rechnen, um ein Vorstellungsgespräch zu erreichen.

Traumquote

Manchmal führen die besonderen Bedingungen in einem Berufsfeld zu erheblichen systematischen Abweichungen vom oben genannten Muster. Beispiel Grafiker: Agenturen benutzen Vorstellungsgespräche, um “Ideen zu ziehen”. Bewerber/-innen werden eingeladen, um deren Arbeitsproben als Inspiration für die eigene Agentur zu nutzen. Viele Einladungen sind hier lediglich der Spiegel dieser Praxis.

Beispiel Vertrieb: Alle mit Marketing-Hintergrund werden gerne zu Vorstellungsgesprächen für den Vertrieb eingeladen. Warum? Die Unternehmen wollen prüfen, ob Kandidatin oder Kandidat im persönlichen Gespräch den Eindruck machen, auch verkaufen zu können. Erscheint die Persönlichkeit geeignet, gibt es eine Chance auf den Job – allerdings eben im Verkauf, nicht im Marketing. Viele Einladungen ohne Jobangebot bedeuten also hier, dass die Persönlichkeit weniger verkaufskompatibel wahrgenommen wird. Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie bereits über erfolgreiche Vertriebserfahrung verfügen. Dann zählt der persönliche Eindruck weniger stark – Sie haben ja bereits bewiesen, dass der Verkauf ein Feld für Sie ist.

Miese Quote

Eine deutlich zu schlechte Quote gibt Anlass zur Ursachensuche. In Betracht kommen u.a.

  • Die Auswahl der Stellenangebote
  • Bewerbungsfehler (Von Anschreiben bis Zeugnis)
  • Konzentration ausschließlich auf Top-Arbeitgeber
  • Fehlende Qualifikation

Wenn Sie sich auf sehr viele Stellenangebote bewerben, um es einfach mal zu probieren, haben Sie selbstverständlich eine schlechtere Qote als bei wenigen, ausgewählten Adressen. Die Quote verderben auch Initiativbewerbungen – es sei denn, Sie recherchieren vorher gründlich (siehe: In 5 Schritten zur erfolgreichen Initiativbewerbung).

Bewerbungsfehler lauern überall. wenn Sie sich nur bei den begehrtesten Unternehmen bewerben, müssen Sie mit sehr viel mehr Konkurrenz um eine Stelle rechnen. Entsprechend sinken Ihre Chancen und Ihre Quote. Und zuletzt zur Qualifikation, um ein einfaches Beispiel zu nennen: Wer einen 3-er Schnitt im Hauptschulzeugnis hat, wird keinen Ausbildungsplatz als Informatiker und auch nicht als Kfz-Mechatroniker erreichen. Letzteres höchstens über ein längeres Praktikum, bei dem er wirklich überzeugt – aber eher nicht.

Woran hängt es bei Ihnen? Ich hoffe, diese Hinweise helfen Ihnen weiter. Sie machen aber – leider – auch deutlich, dass Bewerbungs- und Karrierefragen sehr vielfältige Antworten kennen. Im Zweifel hilft Ihnen daher eine professionelle Beurteilung Ihres individuellen Berufsvorhabens weiter.

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