Beim Maschinenhersteller Trumpf gibt es ab sofort kwere Arbeitszeiten: Zwischen Vollzeit und arbeitsfrei ist vieles möglich und kommt einem selbstbestimmten Leben entgegen.
Drei Komponenten ermöglichen die neuen Freiräume. Erstens wählen die Angestellten einen Beschäftigungsumfang zwischen 15 und 40 Stunden. Zweitens können sie bis zu 1000 Stunden auf einem persönlichen Konto parken und als zeitliches Guthaben ansparen. Drittens ist ein Sabbatical möglich: Wer eine zeitlang auf die Hälfte des Gehalts verzichtet, bekommt diesen Anteil später ausbezahlt. Damit laufen Anstellung und Gehalt weiter, während er oder sie für einige Monate im Pazifik badet oder durch tibetische Berge trekkt.
Andere Unternehmen werden folgen und ebenfalls Personalpolitik für Kwerkarrieristen machen. Denn pure Menschenfreundlichkeit hat die Ditzinger (Nähe Ludwigsburg / Stuttgart) nicht gedrängt. Nein, die kwere Personalpolitik kommt. Mit ihr werden in der Zukunft fähige Leute fürs eigene Unternehmen gewonnen.
Nachtrag April 2014: Gerhard Rübling, Personalchef bei Trumpf und Initiator des neuen Arbeitszeitmodells stellt heute fest, dass die Bewerbungszahlen nach dem Wechsel des Arbeitszeitmodells deutlich zunahmen. Heute erhält das Unternehmen 800 Bewerbungen im Monat – 25 Prozent mehr als zu Zeiten des alten Arbeitszeitmodells (Quelle: Die Zeit N 15: Artikel “Sie sind auch mal weg”).