Menschen aus Osteuropa dürfen ab heute unbeschränkt hier arbeiten. Was wird sich dadurch ändern?
Bürger aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Estlands, Lettlands, Litauens und Sloweniens dürfen sich ab sofort ohne Einschränkung hierzulande um Ausbildungs- und Arbeitsplätze bewerben. Wie viele werden kommen? Das Institut für Arbeits- und Berufsforschung geht von jährlich 140.000 Zuwanderern aus. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet in den ersten beiden Jahren mit 800.000 Menschen, danach mit deutlich weniger.
Verschiedene Experten gehen davon aus, dass sich insgesamt wenig verändern wird. Dennoch: Der Druck auf den Arbeitsmarkt wird steigen, da das Lohnniveau im Osten noch immer deutlich niedriger als hier liegt. Was fehlt, ist ein branchenübergreifender Mindestlohn in Deutschland. Er würde diesen Druck abfangen. Gleichzeitig brächte er enorme Vorteile für die Staatskasse. Bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro bekäme Herr Schäuble jährlich 7 Milliarden Euro hinzu. Dies errechnete gerade das Prognos-Institut.
Und noch eine andere Zahl wurde dieser Tage bekannt. Die Regelungen für hochqualifizierte Arbeitskräfte, die deutsche Unternehmen anfordern, brachte wenig. Zwischen 2007 und 2009 kamen gerade mal 336 Menschen ins Land. Daher wurde nun eine Gruppe Sachverständiger eingesetzt, die bessere Regelungen ausarbeiten soll.
Zusammengenommen: Der Lohndruck auf die untersten Einkommensgruppen erhöht sich weiter. Experten, die die Unternehmen bräuchten, kommen nicht. Die Politik ist gefragt! Schade, dass das Thema Mindestlohn derart politisch aufgeladen ist, dass sich, so fürchte ich, wenig ändern wird.
(Quellen: taz vom 20./29.und30. April)
Link zum Bericht des IAB (Institut, das “hinter der Arbeitsagentur steht”)
Ein Kommentar
Danke für die Blumen! Abgesehen davon, dass ich Frechheiten ganz gerne mag: Ich finde es keineswegs eine, hier etwas zu posten, sondern freue mich darüber! Schöne Grüße! CB