Wieso Trainings nichts bringen

In der Regel bringen Verhaltenstrainings überhaupt nichts – obwohl sie sehr verbreitet sind und teuer eingekauft werden.

Ein typisches Beispiel: Reno kommt vom Kommunikationsseminar und, oh Wunder, er beginnt, mit seinen Mitarbeitern zu reden. Vorher war er der verstockte Typ. Genau deshalb hat ihn sein Abteilungsleiter Steiner auch aufs Training geschickt. Doch bald ist alles wieder beim Alten. Reno zieht sich zurück und schweigt, wo es nur geht. Und Steiner grübelt: Warum hat das Training nichts gebracht? Soweit der Alltag in unseren Unternehmen.

Trainings bewirken selten etwas. Meist ist das erwünschte Verhalten eines, was dem Trainierten wohl bekannt ist. Seine innere Verhaltenssteuerung sagt ihm jedoch, dass er etwas anderes tun sollte. Das muss nicht vernünftig sein. Sonst würden wir beispielsweise nie rauchen, uns immer gesund ernähren und regelmäßig allen Vorsorgeuntersuchungen mitnehmen. Aus unserem jeweiligen System heraus handeln wir jedoch richtig. Frühere Erfahrungen sagen uns das zweifelsfrei. In der Gehirnregion, die unser Verhalten steuert, sind alle Erfolgsrezepte der Vergangenheit abgespeichert. Sie werden zwar immer wieder überprüft, aber die frühen, lange bewährten Wege sitzen eben besonders hartnäckig fest. Und das zuständige limbische System funktioniert gefühlsmäßig und unbewusst.

Schnell zu beeindrucken ist dagegen unser Verstand. Ein Seminarprogramm mit schlüssigen Inhalten? Ein bekannter Trainer? Das muss etwas bringen, das leuchtet ein. Auch Reno hat während des Seminars an seine schnelle Läuterung geglaubt. Ein paar witzige Beispiele mit Aha-Effekt. Einige erfolgreiche Übungungen mit den anderen Teilnehmern. Schon erkannte Renos Verstand seine Chance auf ein Leben voll lockerem Geplauder. Und das Gefühlssystem spendet Beifall. Aber mit der unbewussten Verhaltenssteuerung kann man so nicht umspringen. So kommt es zwangsläufig dazu, dass Reno, Steiner und wir alle immer wieder überzeugt sind, uns schon morgen ganz, ganz anders verhalten zu können. Eine kollektive Illussion. Wir werden wohl noch Jahrzehnte brauchen, um die Erkenntnisse der Gehirnforschung zu akzeptieren. Wenn es gut läuft lernen wir dann, uns nicht fortwährend selbst zu betrügen.

Ach, Sie wollen heute schon etwas verändern? Lesen Sie beispielsweise meine Bücher. Oder rufen Sie gleich mal an.

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