Bewerbung: Fragwürdige Tipps im Internet

“Das habe ich im Internet gelesen” – genau, deshalb muss es stimmen, oder? Wer sich auf die Suche nach Bewerbungstipps ins World Wide Web begibt, wird mit Sicherheit fündig. Allerdings könnte die eigene Ratlosigkeit zunehmen, je mehr Zeitaufwand man betreibt. Denn allzuoft widersprechen sich die Ratschläge.

 

Tipps zur Bewertung der Tippgeber

Die Provider versprechen, dass jeder in fünf Minuten zur eigenen Homepage kommt. Lassen Sie es zehn sein … in jedem Fall kann jeder nun veröffentlichen, wonach immer ihm der Sinn steht. Beispielsweise könnte ein frustrierter Mitarbeiter einer Personalabteilung sich hier austoben und seinen Ratschlägen das Etikett “direkt aus der Personalabteilung” aufkleben. Auch “Bewerbungstipps aus Chefperspektive” sind für den Eigner eines Blumenladens einfach zu geben. Oder man nennt die Seite einfach irgendwie mit Bewerbung z.B. “www.bewerbungen-fuer-die-Praxis.com” und der notwendige Kompetenzausweis der Autoren entfällt völlig.

Ein erster Tipp ist also: Sehen Sie sich genau an, wer mit welcher Expertise ausgestattet ist. Anerkannte Positionen (z.B. Head of HR in einem größeren Unternehmen) oder Berufsrollen (Wirtschaftsredakteur einer anerkannten Zeitschrift) sind Hinweise, denen man vertrauen darf.

Die perfekte Bewerbung gibt es nicht

Doch auch qualifizierte Experten raten Unterschiedliches. Um damit umgehen zu lernen, stellen wir als erstes fest: Die perfekte Bewerbung gibt es nicht, wie ich hier ausgeführt habe. Es existiert noch nicht mal ein Arbeitsmarkt für alle (mehr dazu hier). Sie als Bewerber und Persönlichkeit unterscheiden sich deutlich von jedem und jeder anderen.

Dennoch gelten manche Tipps für alle (z.B. “Vermeiden Sie Rechtschreibfehler im Anschreiben”). Viele Hinweise kommen aber großspurig daher, als ob sie für alle gelten würden. Tun sie aber nicht. Ein simples Beispiel: Wenn alle Welt einseitige Anschreiben verschickt, können Sie vielleicht, als Ausnahme, gerade mit einem zweiseitigen Text landen.

Durch dieses Beispiel kommen wir sogar noch einen Schritt weiter, denn wir sehen: Noch nicht einmal eine Empfehlung, die mit Recht fast überall steht (Anschreiben auf einer Seite) muss für Sie als Einzelfall gelten.

Bleiben Sie Chef im eigenen Leben

Kurz gesagt: Wer sucht, findet bergeweise Tipps jeglicher Couleur, Sinnfreies wie Fundiertes. Erst vor Kurzem las ich den Tipp eines TV-Berufs-Experten, der reiner ausgemachter Stuss war. Ich bin immer noch komplett fassungslos. Aber so ist das Web: Es steht fast alles drinn. Daher: Was tun?

Um das Beste aus der Situation zu machen, brauchen Sie zweierlei: Erstens eine Begründung zu jedem Tipp. Und zweitens ein Gefühl für die eigene Lage. Das Wissen um die Begründung versetzt Sie nämlich in den Stand, sich eine eigene Meinung bilden zu können. Die Frage ist nun: “Was leuchtet mir (in meiner besonderen Situation) ein?”

Mit dieser Haltung können Sie sich alles anhören. Sie brauchen nie mehr Furcht vor der schieren Masse an Ratschlägen oder vor sich-widersprechenden Empfehlungen zu haben. Denn jede zusätzliche Perspektive ist eine Bereicherung. Und am Ende entscheiden Sie selbst.

Probieren wir das einmal am oben erwähnten Beispiel aus. Soll das Anschreiben maximal eine Seite lang sein? Dafür spricht:

  • Diese Länge hat sich etabliert.
  • Zeit ist Geld – die Ressourcen in den Personalabteilungen werden immer knapper.
  • Eine Seite reicht für das Wesentliche aus.
  • Wer mehr als eine Seite Text liefert, schüttet die wesentlichen Informationen so sehr mit Lebenslaufdaten und Floskeln zu, so dass die Hauptbotschaft nicht mehr ankommt.

Für zweiseiteige Anschreiben spricht:

Sie heben sich von anderen ab. Wenn Sie die erzielte Aufmerksamkeit positiv nutzen können, haben Sie sich einen Vorteil verschafft.

Sind Sie immer noch ratlos? Dann buchen Sie eine Karriereberatung, die in jedem Fall auf Ihr persönliches Profil und Anliegen eingehen kann.

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Zahlreiche Tipps für Bewebung und Vorstellungsgespräch finden Sie in den weiteren Blogbeiträgen und v.a. hier auf der Schwesterwebsite dieses Blogs.

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